Historische Bauwerke

Dorfkirche Ullersdorf, erbaut 1630, Ausstattung im Renaissance-Stil mit herrlichen, teilweise original erhaltenen Bildern, Kanzel und Altar reichhaltig gestaltet in der Werkstatt von Johann Culmann, Görlitz.
Eine historische „Perle der Oberlausitz“ - sehenswert – nicht nur für Christen !
Führungen u. Auskunft beim Pfarrer Spengler: Telefon (03588) 201 926
oder Herr Günter Schmidt: (03588) 207 145
 

Das Schloss in Ullersdorf mit seinen bis zu 2,5 m dicken Wänden, seinen imposanten Tonnengewölben bis 4 m Spannweite, mit seinen herrlichen Kreuzgewölben, mit seinem Turm als ältesten Profanbau der Region aus dem ca. 13. Jahrhundert wurde leider 1984 gesprengt.
Die bei der Schlossrenovierung um 1861 (?) an der Fassade angebrachten Sgaffito-Ornamente wurden an einem Wandbereich des ehemaligen Parkeingangs im Jahre 2000 nachgestaltet, um auch unseren Kindern diese historische Wandgestaltung mit zeigen zu können.

Straßenansicht
Straßenansicht

Sgraffito Dresden 2005
Sgraffito Dresden 2005

Schrift Sgraffito-
Bossierung
Schrift Sgraffito-Bossierung

Schlosseingang 1936
Schlosseingang 1936

Parkeingang 1981
Parkeingang 1981

Diese Putzgestaltung brachte auch 1573 Hans-Georg v. Schöneich aus Böhmen mit. 1597 wurde damit z. B. beim Umbau des Schlosses in Muskau zum Renaissance-Schloß die Außenwand gestaltet (jetzt nach Renovierung ist ein kleines Stück innen zu sehen).

Diese zweischichtigen Putzornamente sind noch an solchen Gebäuden wie Schloss Frydlant und an Häusern des Marktes von Krakow vorhanden. Bilder mit dieser Putzart befinden sich original in Dresden im Eingang zum Kupferstichkabinett und nachgestaltet im Schlosshof.

Holz-Wasserleitung (Kiefer) in Ullersdorf erbaut 1752 von der Quelle mit natürlichem Gefälle zu 4 Zapfstellen (Schlosskeller, Brauerei, Gaststätte, Mühle (Brunnen an der Straße, links vom Eingang).
Holzalter-Nachweis von www.dendro-institut.de in Tharandt, die Bäume wurden gefällt im Dezember 1750.

Holz-Wasserleitung

Das Tonnengewölbe ist in seiner Bauart etwas Besonderes, denn es sind
zwischen den Granit-Bruchsteinen Holzkohle-Stücken eingemauert.
Das Baujahr des Gewölbes, das sich unter einem Wohnhaus in sehr gutem Zustand befindet,
kann z. Z. nicht benannt werden, ich vermute Mittelalter ca. 13. Jahrhundert. Wissenschaftliche Untersuchungen könnten demnächst klare Aussagen dazu schaffen.

Welches Ziel können die Bauleute der damaligen Zeit mit der Holzkohle im Mauerwerk verfolgt haben?

In diesen alten Bauwerken befindet sich ja immer kontinuierlich aufsteigende Feuchtigkeit mit der Folge, dass die in diesen Gewölben eingelagerten Waren schimmeln – besonders Lebensmittel wie Obst und Feldfrüchte. Kohle, besonders Holzkohle hat die Eigenschaft, Schimmelpilze an der Entwicklung und damit am Wachstum zu hindern.
 

Im Eingang zu den Gewölben ist an der Stirnseite ein in Granit gehauener Menschenkopf eingelassen. Einer Sage nach soll es den damaligen unbeliebten Herrscher von Nostitz darstellen, aber auch dazu gibt es verschiedene Meinungen, jedoch z. Z. keine fundierte Aussage.

Ich möchte mit dieser Dokumentation und Veröffentlichung die handwerklichen Arbeiten unserer Vorfahren würdigen.
Jürgen Starovsky, 1. Jan. 2012